Leserbriefe |
Sonntag, 07.10.2001 | Drucken |
Leserbriefe
Jaira schrieb:
Liebe Leute,
als emanzipierte mitteleuropäische Frau möchte ich mein Unbehagen und das Unbehagen vieler meiner Freundinnen zum Thema Verhüllung der moslemischen Frauen zum Ausdruck bringen.
Für die Europäerinnen, deren Mütter und Großmütter einen langen Kampf um die Gleichberechtgung und Emanzipation der Frauen in unserer Gesellschaft geführt haben, ist jede Frau auf der Straße mit Kopftuch oder -schlimmer noch- Ganzkörperverhüllung ein Schlag ins Gesicht.
Das Kopftuch symbolisiert für uns eine deutliche Unterwerfung an dogmatisch (und so gar nicht im Koran stehend) ausgelegte Religionsvorschriften (eine von mehreren frauenfeindlichen), die offensichtlich dazu dienen, die Frauen in ihrer Freiheit einzuschränken und zur Anpassung und Unterordnung an die moslemischen Männer zu zwingen (die ausschließlich über die Koranauslegung bestimmen, oder gibt es in irgendeinem moslemischen Land einen weiblichen Mullah, Vorbeterin oder sonstige Religionsführerin?) .
Laut meines Wissens steht im Koran lediglich, daß beide Geschlechter den Kopf zu bedecken haben, wenn sie eine Moschee besuchen.
Was daraus nun gemacht wurde (wieder nur von Männern!) - vor allem in fundamentalistischen Ländern - ist haarsträubend und frauenverachtend in perversester Art und Weise!
Wieso verhüllen sich denn nicht die Männer auch und schwitzen unter Kopftüchern oder Ganzkörperumhängen, möglichst noch mit Handschuhen und Sichtfenster vor den Augen und das Ganze am besten noch bei 38°C im Schatten?
Als psychologisch reflektierender Mensch drängt sich sofort die Frage auf: Warum haben die moslemischen Männer (besonders die Fundamentalisten) so viel Angst vor den Frauen??
Sind sie so armselige Nieten, daß sie die Intelligenz und Macht der Frauen fürchten müssen und um dies zu vermeiden, die Frauen demütigen und unterdrücken müssen?
Damit stellen sie sich nur selber ein Armutszeugnis aus.
Für uns - ich spreche im Namen von vielen Freundinnen, mit denen ich über dieses Thema spreche- ist es nachvollziehbar, wenn man sich vor Betreten der Moschee ein Kopftuch aufsetzt, aber jederzeit im täglichen Leben damit rumzulaufen oder noch schlimmer, in diesen Ganzkörperverhüllungsumhängen umherzugehen, die geradezu Gedanken an unser "Vermummungsverbot" aufkommen lassen, das empfinden wir als Affront uns modernen Frauen gegenüber, die in einem liberalen Land leben und froh sind, daß wir uns hier frei bewegen und ausdrücken können und eine einigermaßen funktionierenede Gleichberechtigung aufgebaut haben.
Persönlich empfinde ich die zunehmende Zahl der Kopftuchträgerinnen (merkwürdigerweise neuerdings auch viele, die vorher keins trugen) als Bedrohung. Die offensichtlich zunehmende fundamentalistische Manipulation erzeugt in mir Angst und Aggression. Ich und viele andere selbständige, emanzipierte Frauen wollen nicht, daß diese Unterdrückungstendenzen der Frauen in diesem Land hinterrücks überhand nehmen, was daraus im schlimmsten Fall werden kann, sieht man in Afghanistan.
Es macht mich vor allem betroffen , wenn ich sehe, daß 5jährige Mädchen hierzulande mit Kopftüchern in die Koranschulen geschickt werden und man nur ahnen kann, welcher Gehirnwäsche sie und ihre kleinen Brüder dort von klein auf unterzogen werden.
Wer in der Steinzeit leben möchte, dem steht es ja frei in ein fundamentalistisches Land zu gehen, aber nicht hier in einem liberalen Land subversive Misssionierung in den Hinterzimmern der Koranschulen betreiben, denn da hört unsere Toleranz auf!
Deshalb frage ich die anpassungsunwilligen Moslems in diesem Land: warum wollt ihr in einem liberalen Land leben, euch aber nicht an die Liberalität anpassen, sondern nur die Vorteile eines liberalen Landes - wie zum Beispiel unsere Toleranz und die Religionsfreiheit -ausnutzen? Wie steht es denn mit eurer eigenen Toleranz (vor allem gegenüber Frauen) und der Toleranz und der Religionsfreiheit in moslemischen Ländern?Man kann nicht nur nehmen, man muß auch etwas zurückgeben....
Und demzufolge muß man sich nicht wundern,wenn die Stimmung in Europa zunehmend islamkritisch wird, denn gerade durch die Ausnutzung der europäischen Liberalität konnten die verblendeten Fundamentalisten ja überhaupt ihr subversives Gedankengut in Moscheeen und Koranschulen verbreiten mit dem Erfolg, daß dank Verdummungs-Gehirnwäsche (wie z. B. Versprechen des Paradieses im Jenseits, welches sie auf Erden nicht hinkriegen. Nur was wird sein, wenn diese Idioten feststellen, daß sie in der Hölle schmoren, statt im Paradies zu weilen...?) sog. Schläfer bereit stehen um sich und andere Menschen in den Tod zu reißen.Und das alles im Namen des Islams!
Wo bleibt der Aufschrei der Islamischen Welt und das Verhindern und Bekämpfen des Terrors in eigenen Reihen??
Weiter muß man sich fragen:
Ist der Islam überhaupt zur Toleranz und Integration fähig?
Was kann von moslemischer Seite für Toleranz und Integration getan werden?
Gibt es im Islam überhaupt die Möglichkeit zur kritischen Selbstreflektion?
Darüber sollten gerade die Moslems in unserem Land einmal nachdenken anstatt immer nur von Diskriminierung zu sprechen, deren Auftreten sie oft genug selber provozieren.
Mit diesen Fragen hatten sich übrigens auch schon viele Christen auseinanderzusetzen...
In der Hoffnung auf eine bessere Welt, in der Intelligenz über Dummheit herrschen wird!
Jaira
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