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Folgen-fuer-muslime

Samstag, 27.10.2001



Leiter einer größeren islamischen Gemeinde schrieb:


Heute kam zum ersten Mal jemand von der Kripo, ein Herr A.. Ich bat ihn darum seine Schuhe auszuziehen, er lehnte ab.
Wir standen dann im Treppenhaus. Eine seiner ersten Fragen war: "Treffen sich bei Ihnen hier abends Islamisten?". Ich machte ihn darauf aufmerksam, dass das Wort sehr missverständlich sei, worauf er meinte, dass wir Muslime viel zu empfindlich reagieren würden, schließlich seien doch die Muslime für die ganze Lage verantwortlich.
Außerdem fragte er, ob wir hier Schulungen durchführen würden. Er fragte vor allen Dingen nach Quran-Schulungen, die über mehrere Wochen gehen würden. Ich verneinte, erwähnte aber die Arabisch-Kurse von XY. Herr A. meinte, dass sich die deutschen Politiker sehr differenziert ausdrücken würden, sie würden sogar Moscheen besuchen. Als ich ihn darauf aufmerksam machte, dass die Kaplan-Anhänger nur wenige Tausend ausmachen würden, meinte er, es würden viel mehr sein. Außerdem fragte er mich nach einer Gruppierung von mit deutschen Frauen verheirateten Muslimen, die sich als Kulturverein firmieren und in Süddeutschland tätig sein sollen. Ich sagte, dass ich eine solche Gruppe nicht kennen würde. Daraufhin meinte er, dass ich als Insider diese Gruppe doch kennen müsste. Er fragte mich außerem nach einer afghanischen Familie, die mit dem Könighaus verwandt sein soll.
Am Ende des Gesprächs gab er mir dann die Erklärung, warum er seine Schuhe nicht ausziehen könnte: es würde zu einer Verzögerung bei der Verfolgung Flüchtiger führen.
Ich lud ihn ein, mich abends bei einer Tasse Tee zu besuchen, er sagte er hätte keine Zeit dafür.