Newsnational Donnerstag, 13.07.2023 |  Drucken


Margot Friedländer und Monika Grütters
Margot Friedländer und Monika Grütters

KZ-Überlebende Margot Friedländer besuchte Berliner Gymnasium

Unter dem Credo „Versuche, dein Leben zu machen“ sprach die Holocaust Überlebende Margot Friedländer zu Schülern über ihre Erfahrungen und ihr Leben als Zeitzeugin. Islam.de war vor Ort und sprach mit ihr

Am 9. Juni las Margot Friedländer aus ihrer Autobiographie „Versuche, dein Leben zu machen“ und sprach im Anschluss mit Schülern des Europäischen Gymnasiums Bertha-von-Suttner und beantwortete ihre Fragen. Zu der Margot-Friedländer-Lecture lud die ehemalige Kulturstaatsministerin und Bildungspolitikerin Prof. Monika Grütters MdB ein. „Es ist mir wichtig, dass wir helfen, die gesamtgesellschaftliche Verantwortung für eine weltoffene Demokratie und eine tolerante Gesellschaft weiterzutragen“, so Grütters.

Zeitzeugen erfüllen als Mahner eine wichtige Rolle. Doch die Möglichkeit, sich hautnah von den Erzählungen der Betroffenen berühren zu lassen, verringert sich in naher Zukunft mit dem Aussterben der letzten Überlebenden. Umso wertvoller sind persönliche Begegnungen, die kein Bericht in einem Lehrbuch ersetzen können.


Margot Friedländer im Gespräch mit Schülern

Margot Friedländer im Gespräch mit Schülern
1921 kam Margot Friedländer in Berlin-Kreuzberg in einer jüdischen Familie zur Welt. Die Nazis ermordeten ihre Eltern und ihren Bruder im KZ. Bis zu ihrer Verhaftung 1944 fand sie in 16 verschiedenen Verstecken Unterschlupf, bevor sie nach Theresienstadt deportiert wurde und mit Glück überlebte. Die Nachricht ihrer Mutter „Versuche, dein Leben zu machen“ wurde zu ihrem Vermächtnis ihr Leben zu leben. Gemeinsam mit ihrem Ehemann, den sie im KZ Theresienstadt kennenlernte, emigrierte sie 1945 in die USA. 65 Jahre später, im Alter von 88 Jahren, kehrte sie in ihre Heimatstadt Berlin zurück.

Margot Friedländers Motivation für ihre Aufklärungsarbeit erklärt sie wie folgt: „Das Gefühl, etwas mit jungen Menschen machen zu können, gibt mir Leben“ und fährt fort: „Besonders junge Menschen müssen sich darüber klar werden, was in Deutschland geschehen ist. Sie haben ihr Leben noch vor sich, sie müssen begreifen, was es heißt, Mensch zu sein. Damit so etwas Unmenschliches nie wieder passiert.“




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