Bonn (KNA) Auch ein Jahr nach dem schweren Erdbeben in Syrien und der Türkei benötigen nach Angaben von Unicef rund 10,7 Millionen Kinder lebenswichtige Unterstützung. In Syrien leben rund 90 Prozent der Familien in Armut, mehr als die Hälfte habe nicht ausreichend zu essen, wie das UN-Kinderhilfswerk am Dienstag in Köln mitteilte. Gerade bei Bildung und Wasserversorgung sei Hilfe notwendig, damit die Kinder nicht "in einem Teufelskreis aus Not und Krisen gefangen bleiben", sagte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell.Im vergangenen Jahr habe Unicef mit Unterstützung der Regierungen "dazu beigetragen, dass Familien ihr Leben langsam wieder aufbauen und Kindern geholfen wurde, ihre Erlebnisse zu verarbeiten". Die Hilfe erreichte rund 4,7 Millionen Menschen, darunter 2,4 Millionen Kinder. Während sich die Lage der türkischen Kinder verbessere, verschlechterte sich die Lebenssituation der syrischen Kinder auch aufgrund des anhaltenden Bürgerkriegs.Nach Angaben von Save the Children lebt ein Jahr nach dem Erdbeben noch jedes dritte Kind in einer Notunterkunft. Eigenen Umfragen zufolge berichteten in fünf von der Regierung kontrollierten Gebieten Syriens knapp 70 Prozent der Eltern, ihre Kinder seien traurig, rund 30 Prozent erzählten von Alpträumen und Schlafstörungen. In vier türkischen Erdbebenregionen habe rund die Hälfte der befragten Haushalte von psychischen Problemen oder Verhaltensänderungen bei ihren Kindern, darunter Ängste (49 Prozent) oder aggressives Verhalten (21 Prozent), berichtet."Viele Kinder und ihre Familien müssen weiterhin in Zelten und Containern ausharren", berichtet Sasha Ekanayake, Länderdirektor von Save the Children in der Türkei. "Die Erdbeben haben nicht nur ihr Zuhause zerstört, sondern auch ihr gewohntes Leben." Save the Children arbeite mit Behörden zusammen, um sich zum Beispiel um Lernräume und Schulmaterialien zu kümmern. "Aber der Bedarf ist riesig, und die Gelder sind knapp.