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Leserbriefe

Mittwoch, 09.11.2005



Samina Khan schrieb:
Die Rhetorik der Brandsätze

Und schon wieder ist es soweit. Man hat die Koalitionsverhandlungen so weit im Griff, dass man nun seiner Lieblingsbeschäftigung nachgeht. Die Stimmungsmachinerie gegen die Muslime läuft auf Hochtouren. Ein Land, was sehr viel friedlichere Umstände hat als alle Nachbarländer. Ein Land, was sich als sicher bezeichnen darf angesichts der Tatsache, dass in im europäischen Umfeld bereits fatale terroristische Anschläge begangen wurden, kriegt seine Politiker nicht in den Griff. Politiker, die durch diese Art der Rethorik geistige Brandsätze an die Bevölkerung verteilen.
Politiker,die die Realitäten dieses Landes verkennen. Die durch eine einseitige Sichtweise Probleme schüren, wo es noch keine eklatanten Probleme gibt.

An solche Politker richte ich meinen Appell: Schaffen sie Arbeitsplätze, die die Existenz der Menschen sichert! Schaffen sie endlich ausgewogenen Verhältnisse damit die Schere zwischen arm und reich nicht nicht grösser wird ! Hören sie auf eine Wortwahl zu benutzen, die weder ihnen noch mir im Endeffekt nützt. Oder glauben sie, dass die Menschen dadurch abgehalten werden etwas zu tun, nur weil die "Idole" der Migranten Herr Bosbach und Co. hochtrabende Reden halten, anstatt sachlich mit dem Problem der inneren Sicherheit auseinanderzusetzen ? Meine lieben Herren, hiermit sei ihnen gesagt, dass sie durch diese Art der Rethorik wahrscheinlich mehr zur inneren Unsicherheit beitragen als umgekehrt.

Oder ist es mit diesen Reden bereits getan ? Wo bleibt ihr Kontakt zur Basis ? Was tun sie dagegen damit Migrantenghettos gar nicht erst entstehen? Wie fördern sie die Mütter, damit diese ihre Kinder stärken können, sodass diese nicht radikal und gewaltbereit werden ? Sie tun nichts im Vergleich zu dem,was Migranten bereits für die Integration ihrer Mitmenschen tun. Sie wenden keine Kräfte auf im Vergleich zu denen, die die Migranten bereits aufwenden.Hören sie auf die Sachen zur Eskalation zu bringen und helfen sie mit, dass Deutschland friedlich bleibt. Fallen sie nicht den Leuten in den Rücken, die bereits viel für die Integration leisten und auch in Zukunft noch etwas leisten möchten.
Ist ihnen aufgefallen, dass man durch eine positive Wortwahl und positive Impulse mehr für etwas werben kann als mit einer negativen Wortwahl?

Was nun die Brandsätze betrifft ist es wahrscheinlich besser, wenn sie die Migranten mit einbinden in diese Prozesse, anstatt sie ablehnend gegenüber Integration zu stimmen. Gewalt in Migrantenvierteln entsteht durch u.a. durch Frust. Schüren sie diesen Frust nicht durch eine falsche Wortwahl.
Was erwartet man eigentlich von Jugendlichen, die lediglich die gelebten Vorbilder nachahmen? Diese Jugendlichen wissen, dass sie die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wenn sie Autos anzünden und medienwirksame Ereignisse starten. Die tagtägliche Gewalt im Fernsehen durch die Iraker oder sonstwo zeigt, dass man dadurch die Aufmerksamkeit nicht nur des Nachbarn, sondern der gesamten Welt auf sich zieht. Das alles regt die Spirale erst an. Sorgen sie dafür, dass diese Querulanten nicht mehr die gesonderte Aufmerksamkeit bekommen. Benutzen sie ihre Rethorik, um Gewalt zu verdammen und nicht nur in Deutschland , sondern auch die institutionalisierte
Gewalt der Weltmächte.
Herr Bosbach kann mehr als nur die Migranten verdammen. Er kann , wie jeder andere Politiker auch, seine Macht nutzen, um Gewaltverherrlichung einzudämmen. Dazu gehört auch ein Umdenken. Wenn etwas schief läuft dann gibt es nicht nur ein Grund für dieses Problem. Suchen sie auch nach Versäumnissen auf ihrer Seite !

Wenn man einer Gruppe von Menschen ständig einredet, dass sie terroristisches gewaltbereites Potential haben, dann wird dieses auch eintreten. Reden sie den Leuten lieber etwas anderes ein, auch wenn es, ihrer Meinung nach, nicht stimmt und lediglich dem Umdenken dient.
Nutzen sie die "Selbstheilungskräfte" der Migrantengruppen, wie z.B.Vereine und Moscheen.
Denken sie für ein friedliches Zusammenleben in Deutschland und nicht nur für ihre Partei !