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Leserbriefe

Samstag, 26.08.2006



S.M. schrieb:
Meinung zu "Kampf gegen Extremismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe"

Sie kritisieren insbesondere die Politik, dass sie keine Signale zur Einheit und Integration aussendet. Dies ist sicherlich richtig. In den vergangenen Jahren, seit den ersten "Gastarbeitern" (Die Formulierung sagt schon viel über die anfänglichen Intentionen der Politik aus), wurden viele Fehler bei der Integrationspolitik gemacht.

Fehler sind dazu da, korrigiert zu werden. Ich denke dazu werden von allen Beteiligten, vor allem auf lokaler Ebene, immer wieder auch positive Beispiele deutlich hervorgehoben.

Integration und Vereinigung ist ein schwerer, langer Prozess. Die etwas nüchterne deutsche Mentalität, die sich bei genauerem Betrachten gar nicht als so nüchtern erweist erkennt immer mehr, dass die Mentalität islamischer Menschen aus aller Herren Ländern, vor allem sehr gastfreundlich und sehr friedlich ist. Vielen Deutschen fällt es schwer die Denkweisen und -einfach anderen- Bräuche nachzuvollziehen.

Das Problem ist meiner Ansicht nach folgendes und das macht mich teilweise auch wütend. Im Moment ist eine Debatte entbrannt darüber, ob die Deutschen genug vertrauensvolle Signale aussenden. Wie soll das gehen, wenn die Muslims in Deutschland nur als anonyme Gruppe wahrgenommen werden, die sich allerhöchstens bedingt durch Unwissenheit über Klischees und die eine oder andere Moschee in der Nachbarschaft präsent zeigen?

Ich finde, dass die 99,99% aller Muslime gute und freundliche Menschen sind. Und gerade deshalb sollten diese Menschen auf die Straße gehen und sich von dem Terror distanzieren. Mich wundert nur, warum das so schwer ist. In der Vergangenheit wurde es bereits mehrfach angeregt und nie ist etwas zu Stande gekommen, dass darüber z.B. in der Tagesschau berichtet wird. Das wäre doch ein erster Schritt, um sich auf einander zuzubewegen, denn in erster Linie ist es die Aufgabe der Muslime zu zeigen, dass nicht alle so sind wie diese Terroristen.