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Leserbriefe

Montag, 30.10.2006



Gerd Steiner(Wien) schrieb:
"Falsches Verständnis und Bild vom Islam"

Ich stimme der Ansicht und Analyse zu, nach der die "islamische Welt" im Abendland medial einseitig dargestellt wird und dass ein falsches Verständnis und Bild vom Islam von globalen Tatsachen ablenkt (habe dies an Hand der Populisten in der österreichischen Innenpolitik erlebt).

Was mir fehlt ist jedoch, dass die Macht weltweit Menschen korrumpiert - also auch in islamischen Ländern, und dass es sehr wohl Sinn macht aus dem Islam selbst für sein korrektes Verständnis zu argumentieren. Ich verstehe Verzweiflungstäter, aber der Islam selbst bietet doch Alternativen mit Unrecht umzugehen:

"Es gibt keine Kraft noch Macht, außer bei Gott, dem Hohen, dem Gewaltigen".
Es mag heute altmodisch klingen, angesichts von erfahrenem Leid und sozialer Ungerechtigkeit im Gebet bei Gott Zuflucht zu suchen; aber das kann eine Wohltat für die eigene Seele sein. Inne zu halten anstatt sich zu Aktionen meiner Triebseele verleiten zu lassen stellt für mich eine "innere Voraussetzung" zur Besinnlichkeit, zum Nachdenken und zur Bereitschaft sich verstandesmäßig mit Unrecht auseinander zu setzen dar.
Mir selbst hilft die Einkehr durch das Gebet in meinem Berufsleben, wo auch die Ideologen dominant zu Lasten der Praxis auftreten. Um nicht selbst zum Gegen-Ideologen zu werden und polemisch zu sprechen vergegenwärtige ich mir die obige Aussage und z.B. jene Eigenschaft Gottes (Waliy), in welcher er uns Menschen - also auch mir - nahesteht.

Muhammad - Friede sei mit ihm - sagte:
"Dein größter Feind ist die Triebseele, die zwischen deinen Rippen ist."

Das gilt für alle Menschen des Abend- und auch Morgenlandes.

Ich finde es im heutigen Zeitalter des Materialismus schade, dass der menschlichen Seele zu wenig Beachtung zuteil wird - könnte doch Gott, der Herr aller Welten auch der Herr meiner (unserer) Seelenwelten sein. Islam bedeutet doch Hingabe zu Gott und auf diese Weise Frieden zu erlangen. Das kann auch ein Seelenfrieden sein.