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Leserbriefe

Freitag, 10.11.2006



Rainer schrieb:
Leserbrief zu:"Zweifeln Deutsche an Demokratie?"

Dass sich immer weniger Bundesbürger mit der deutschen Demokratie identifizieren können, ist nun wahrscheinlich keine Überraschung. Demokratie bedeutet nunmal Volksherrschaft, d.h. die Weichen der Politik müssen so gestellt werden, wie es nach den Grundsätzen der Menschlichkeit die Mehrheit der Bevölkerung will.

Dies ist zweifellos nicht der Fall in diesem Deutschland. Politik orientiert sich dorthin, wo für die Politiker am meisten zu verdienen ist (Lobby-Politik) und wer am lautesten schreit und droht, sprich erpresst. Die große schweigende Mehrheit geht leer aus und Minderheiten bekommen Vorteile eingeräumt, die zum Nachteil der Mehrheit sich auswirken (Homosexuelle, Kinderlose gegenüber der Benachteiligung von Familien und Alleinerziehenden etc..) oder werden gegeneinander ausgespielt (z.B. Migranten gegen ärmere Deutsche etc..). Die Deutschen werden in den wichtigsten Dingen nicht gefragt,sondern einfach übergangen (z.B. EU-Erweiterungen, Währungsunion, Auslandeinsätze der Bundeswehr etc...) Entscheidungen werden getroffen, obwohl die Mehrheit dagegen ist. Nun wäre dies nicht so schlimm, wenn alle hoffnungsfroh und glücklich in die Zukunft schauen würden. Aber die meisten haben Angst vor der Zukunft und viele haben null Perspektive.

Die Ostdeutschen, die sich mit dem Slogang "Wir sind das Volk" die Freiheit vor Diktatur erkämpft haben, haben den Eindruch bekommen, sie haben die eine Fremdherrschaft durch eine andere ausgetauscht. In der alten hatten sie nichts zu sagen und in der neuen auch nicht. Das ist, wenn Sozialstaat, sprich Geld, den Freiheitsverlust nicht mehr betäuben kann, der Sprengstoff für eine neue Revolution. Ich wette einmal, sie geht wieder vom Osten aus und es werden sich die Muster in irgendeiner Form wiederholen in Art eines modifizierten Kommunismuses oder Nationalsozialismuses. Deren Ideen sind noch längst nicht tot und lassen sich irgendwann auch nicht mehr diskretieren (Verbrechen unter Stalin und Hitler etc..) und wer soll etwas dagegen stellen?

Die Kirchen haben kaum Einfluß auf die Menschen mehr, der Islam gilt als "arabischer Fremdkörper" und wird abgelehnt, Demokratie ist durch Kapitalismus und die falschen Schlagworte von der "Globalisierung" verunglimpft und so suchen die Menschen, vorallem die Jungen, begierig nach "starken Führern" und "Vobildern". Helfen könnte nur die viel stärkere Einbindung in die politischen Entscheidungsprozesse (direkte Demokratie) und die stärkere Sozialverantwortung unsere Wirtschaftsführer für die Menschen in Deutschland. Sonst wird hier eines Tages das Chaos ausbrechen und wieder will keiner "etwas gewusst"