Leserbriefe Samstag, 13.09.2003 |  Drucken

Leserbriefe



J.K.:Nicht immer den Muslimen die Welt erklären wollen... schrieb:



Ich selbst bin keine Muslima aber oft, sogar zu oft bekomm ich mit wie sich ständig irgendwelche Leute die Kulturen und Richlinien der Islam-Anhänger kritisieren.Diese Leute meinen das Kopftuch wäre "peinlich" und unnötig, die islamischen Frauen würden unterdrückt und geschlagen werden, dass solche Riten an der muslimischen Tagesordnung liegen würden.Ihre Aussagen stützen sich auf z.B.türkisch Mädchen, die nicht auf Partys gehen und unter ständiger Kontrolle ihrer Brüder oder Väter stehen.

Ich frage mich woher nehmen besagte Leute das Recht zu behaupten die Lebenswege, Riten und Kulturen der muslime seien falsch und das man den islamischen Frauen helfen müsste?
Wie viel Erfahrung haben sie schon mit den islamischen Lebensordnungen um diese bewerten und als falsch betiteln zu können?Ich würde sagen kaum Erfahrung, vielleicht haben sie in ihren Wohnorten "schwarze Schafe", Frauen und Mädchen die schlecht behandelt werden, aber gibt es nicht überall solche Menschen, auch unter den Christen?

Denn wären sie informiert, wüssten sie dass der Koran besagt"derjenige, der seine Frau gut
behandelt, ist der beste von euch".Es sind lediglich die Aufgaben, die anders verteilt sind, dass der Frau die innhäuslichen- und den Männern die ausserhäuslichen Belangen zugeteilt sind. Natürlich sind wir in der Emanzipation mitlerweile soweit, dass viele dies für verwerflich halten aber wer fragt schon die islamischen Frauen was sie davon halten, die meinungen der Deutschen Frauen unterscheiden sich oftmals sehr von denen der Islamischen.viele wählen diesen Lebensstil vielleicht, weil sie es schon als Kind genossen haben nach Hause zu kommen und seine Mutter vorzufinden, halt einfach nie allein zu sein und sie wollen ihren Kindern einfach das Selbe geben, dieses Gefühl von Geborgenheit und Schutz, der ihnen wiederrum von den Vätern und Brüdern gegeben wird.Natürlich soll das nicht heissen, dass Deutsche nicht in der Lage sind ihren Kindern dies zu bieten, jedoch ist dies hier leider nicht immer der Fall, vielen ist es nicht möglich genug Zeit für ihre Kinder aufzubringen und wieder andere setzen einfach zuviel auf die Eigenständigkeit ihrer
Töchter und Söhne. Auch dass das Kopftuch von vielen als Eigenschutz getragen wird oder einfach um seine Ergebenheit zu Gott zu bekunden, wird kaum erwähnt, gleich heisst es UNTERDRÜCKUNG, keine Frau würde freiwillig sowas tragen! Aber viele Frauen können mit Belästigungen , männlichen Blicken,etc. nicht leben, haben vielleicht sogar Angst vor Vergewaltigung.Manche wollen vielleicht auch einfach nur hier ein Zeichen setzen, dass sie trotz aller Vorurteile zu ihrem Glauben stehen und sich dass durch die Einflüsse eines neuen Landes nicht zwangsweise ändern muß.

Zuletzt möchte ich noch ansprechen, dass viele lehrer und Eltern meinen , dass das Tragen von Kopftüchern in der Schule die ausländischen Kinder zu "Aussenseitern" macht, doch sind es nicht genau diese Kommentare und Gedanken, die die Kinder als "anders" dastehen lassen. Warum bringen nicht einfach alle Eltern ihren Kindern immer und immer wieder bei, dass solche kinder nicht anders sind und erzählen ihnen nicht, wie arm die Kleinen doch dran sind. Zumindest wäre es eine Überlegung wert, oder? Schließlich glauben wir doch alle an den selben Gott, nur das einige ihre Ehrerbietung einfach anders zum Ausdruck bringen, diesen Gewohnheiten gegenüber sollten wir offen und neugierig gegenüberstehen und nicht versuchen sie zu verbieten, denn sonst spielen wir selber Gott.
J.K.

P.S.Ich meine dieses Thema trotz meiner jungen Jahre beurteilen zu können, weil ich beide
lebensarten kennengelernt habe und mir "unsere" Art Kinder aufzuziehen viele schlimme
Erfahrungen bereitet hat und mich viel hat vermißen lassen, dass den Muslimen oberstes Gebot ist


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