Folgen-fuer-muslime Samstag, 03.11.2001 |  Drucken

Folgen-fuer-muslime



Herr D. schrieb:



Zum besseren Verständnis meiner Person:
Ich bin Syrer, habe in Deutschland Medizin studiert und bin Arzt. Seit über 30 Jahren habe ich die deutsche Staatsbürgerschaft.
In der Zeit hier in Deutschland hatte ich nie Probleme mit der Polizei in Deutschland.

Ich begleitet meinen Bruder mit seiner Frau zum Einkauf. Gegen 15 Uhr kamen wir an suchten einen Parkplatz. Mein Bruder sah ein Auto ausparken und hielt davor wartend an. Ich machte die Beifahertür auf, stieg mit meinem rechten Fuß aus, drehte mich dabei zu meinem Bruder und unterhielt mich mit ihm bei offener Tür.
Plötzlich fuhr ein Motorradfahrer recht (auf die Parkplatzfläche) am Auto vorbei und schlug, beschimpfend, die Tür gegen mein Bein zu. Für einen Moment war ich schockiert und sprachlos. Ich stieg aus dem Auto und sah ihn ein Gang weiter parken. Ich ging ihm entgegen um ihn zu fragen, warum er das gemacht hat. Bevor ich fragen konnte, hört ich in mich beschimpfen. Er näherte sich mir und schlug mir sofort mit dem Kopf gegen die Stirn, sodass ich zurück fiel. Er schlug mich weiter mit seinem Motorradhelm. Ich wehrte seine Schläge mit meinen Armen ab, so verletzte er mich am Hand-, Ellbogen- und Schultergelenk links. Dabei fiel meine Brille zu Boden und ging kaputt. Mein Bruder versuchte dazwischen zu gehen und wurde ebenso am linken Unterarm und Ellbogen getroffen. Er schaffte es trotzdem ihn zur Seite zu schieben. Der Motorradfahrer lief dann zu unserem Auto und blieb weiterhin schimpfend davor stehen. Ich hörte ihn sagen: "von mir wirst du noch hören!". Ich notierte mir das Motorradkennzeichen mit dem Gedanken nach dem Einkauf eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten, wir gingen dann zum Einkaufen.
Nach dem Einkauf und beim Einpacken der Ware im Kofferraum, näherten sich uns zwei Personen, die sich als Polizei auswiesen und eine Personenkontrolle durchführen wollten. Einer der Herren hieß "S.". Sie fragten uns ob wir wüssten, warum sie hier seien. Ich antwortete: "nein". Herr S. sagte: "Der Motorradfahrer". Darauf erwiderte ich: "Ja wohl, ich hatte bereits sein Kennzeichen notiert, um Anzeige zu erstatten". Bei der Feststellung der Personalien, konnte ich mich bedauerlicherweise nicht ausweisen.
Ich hatte lediglich eine Euroscheckkarte dabei. Ich erläuterte aber Herrn S., dass ich ein Niedergelassener Arzt in ... bin und dass ich meinen deutschen Personalausweis zu Hause vergessen habe und bat ihm diesen später vorlegen zu dürfen.
Der zweite Beamte nahm die Dokumente (deutscher Personalausweis meines Bruders, Einkaufskarte meiner Schwägerin und meine Euroscheckkarte) und ging zum Auto. Herr S. teilte uns mit, dass wir wegen Körperverletzung vom Motorradfahrer angezeigt worden sind. Er forderte mich auf, ihm den Vorgang zu schildern. Ich erzählte ihm den Sachverhalt wie oben beschrieben. Der zweite Beamte war inzwischen wieder bei uns, fragte mich wann ich geboren sei und wo ich wohn, nachdem ich seine Fragen beantwortete gab er uns unsere Dokumente zurück.
Anschließend fotografierte er meine linke Hand und plötzlich blitzte es im Gesicht meines Bruders, der erschrocken fragte, was das soll. Der zweite Beamte meinte, "ich habe meinen Kollegen fotografiert". Mein Bruder erwiderte "er hatte aber in mein Gesicht geblitzt" und ich fragte Herrn S. warum sein Kollege meinen Bruder fotografiert. Er antwortete mit lauter Stimme:
"Halten Sie den Mund". Ich erwiderte: "Bitte schreien Sie mich nicht an, ich bin nicht schwerhörig". Er fügte hinzu: "entweder sind Sie ruhig oder wir nehmen Sie mit ins Revier". Daraufhin erwiderte ich: "ich habe nichts verbrochen, wenn Sie meinen, können Sie mich ruhig mitnehmen, aber warum haben Sie uns fotografiert?". Er brüllte mich an: "Halten Sie den Mund, wenn Sie nicht zulassen, dass er Sie fotografiert, nehmen wir Sie mit". Ich erwiderte: "Kein Problem, Sie können mich aufs Revier mitnehmen". Daraufhin forderte er mich auf, zu seinem Auto mitzugehen, fragte mich ob ich eine Pistole oder messer habe - ich verneinte - er forderte mich auf, ins Auto einzusteigen und ich folgte seiner Aufforderung. Auf dem Weg zum Revier beschwerte ich mich über sein Verhalten. Er sagte daraufhin "ich habe Sie doch nicht geschlagen!". Ich erwiderte: "Das fehlt noch, ich habe Ihnen keinen Grund gegeben mich zu schlagen, ich tat immer was Sie wollen, warum sollten Sie mich schlagen?".
Im Revier wartete ich in einem Büro, wo auch Herr S. und sein Kollege sowie ein dritter Beamte, fast eine halbe Stunde, ohne dass man mit mir ein Wort gesprochen hat oder meine Anzeige entgegennahm. Der dritte Beamte fotografierte mich dann ohne mich zu fragen.
Ich bat Herrn S. seinen Vorgesetzten zu sprechen. Er schrie mich an: "Ich bin der Vorgesetzte!". Ich erwiderte: "aber jeder Vorgesetzte hat eine Vorgesetzten.". Er antwortete: "Der andere Vorgesetzte kommt erst am Montag". Daraufhin habe ich geschwiegen. Nach ca. 15 Minuten forderte mich Herr S. auf mit ihm ins Auto zu gehen um zum Präsidium zu fahren. Im Auto hatte ich mich beschwert, dass er mich über meine Rechte nicht aufgeklärt hatte. Er antwortete: "Ich habe Ihnen doch gesagt, wir fahren ins REvier und jetzt ins Präsidium". Im Präsidium wartete ich ca. 10 Minuten. Danach wurde ich von einer Beamtin aufgefordert mit ins Erkennungszimmer zu gehen, wo bereit ihr Kollege wartete. Sie bat mich, meine Jacke und Schuhe auszuziehen. Ich fragte, ob sie das bei jedem machen? Sie antwortete, es täte ihr leid, sie kenne meinen Vorfall nicht und folge lediglich der Anordnung des Herrn S..
Sie hatte mein Größe gemessen und mein Gewicht gewogen. Ihr Kollege stellte mir verschiedene Fragen, scannte meinen rechten Zeigefinger und informierte mich, dass er mich beschreiben muss, daher müsste er sich mich nähern und mich aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Danach bat er mich, mich zu entkleiden und fragte seine Kollegin, ob sie den Raum verlassen möchte. Ich beschwerte mich noch in Anwesenheit der Beamtin, dass es entwürdigend und demütigend sei für mich, hier mich entkleiden zu müssen. Ich habe nichts verbrochen, deshalb empfinde ich es für überzogen, mich hier wie ein Verbrecher zu behandeln. Ich fügte hinzu, dass ich seit 31 Jahren unbescholten hier lebe, bereits deutscher Staatsbürger bin, schon 13 Jahre als Arzt in eigener Praxis tätig bin und ehrenamtlich den Vorsitz einer islamischen Gemeinschaft inne habe.
Die Beamtin sagte daraufhin, "keine Diskussion, das müssen Sie mit Herrn S. ausmachen, wir machen hier nur unsere Arbeit, wir wissen nichts von ihrem Vorfall". Sie verließ das Büro und ich entkleidete mich. Der Beamte fragte mich, ob ich unter der Unterhose Tätowierungen oder Narben hätte. Ich zitterte am ganzen Körper und sagte ihm: "Es ist entwürdigend! Ich habe keine! Wenn Sie es nicht glauben wollen, dann müssen Sie selber nachsehen." Danach durfte ich mich wieder anziehen. Anschließend wurde ich erst auf einem Stuhl sitzend, dann auch wie ein Verbrecher von allen Seiten fotografiert.
Er rief seine Kollegin herein, die mir erklärte, dass sie nun meine Fingerabdrücke von beiden Händen aufnehmen werde, notfalls mit Gewalt, wenn ich nicht einwillige. Ich hatte große Angst und konnte nicht begreifen, warum dies mit mir geschehen müsste.
So begann sie dann die Fingerabdrücke aufzunehmen:
1. Die Abdrücke der fünf Finger der rechten Hand einzeln auf drei Seiten übertragen
dann dasselbe mit der linken Hand,
2. Die Abdrücke der vier Finger der rechten Hand zusammen geballt auf drei Seiten übertragen,
dann dasselbe mit der linken Hand
3. Die Abdrücke des rechten Daumens auf drei Seiten übertragen
dann dasselbe mit dem linken Daumen
4. Die Abdrücke der kompletten rechten hand auf drei Seiten übertragen
dasselbe mit der linken Hand

Danach dürfte ich meine Hände waschen und gegen 18:30 Uhr durfte ich das Präsidium verlassen. Ich musste dann sehen wie ich Heim kam.


Anmerkung islam.de
Nach diesem Vorfall wurde eine Anzeige gegen den Motorradfahrer sowie eine Anzeige und Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Polizisten Herrn S. erhoben.


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