Newsinternational Mittwoch, 30.10.2024 |  Drucken

Zahlen zu antimuslimischer Rassismus weiter in Deutschland gestiegen

Gefährliche Entwicklung für den Zusammenhalt der Gesellschaft und die Betroffenen – Kaum mehr Resonanz in der Politik

Zum dritten Mal veröffentlicht die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) Daten zur Lebenssituation von Muslime der EU. Auf Grundlage einer Umfrage unter knapp 10.000 Muslimen zwischen 2021 und 2022 erfasst die Studie Erfahrungen in den Bereichen Diskriminierung, Rassismus und Teilhabe. Aus der Umfrage geht hervor: Nahezu die Hälfte der muslimischen Personen erlebt rassistische Diskriminierung; 2016 waren es noch 39 Prozent. Der Anteil der Betroffenen von Rassismus war besonders hoch in Österreich (71 Prozent), Deutschland (68 Prozent) und Finnland (63 Prozent). Am häufigsten werden Muslime bei der Arbeitssuche oder am Arbeitsplatz diskriminiert (39 Prozent).

Im ersten Halbjahr 2024 zählte die Polizei 429 islamfeindliche Straftaten. Dazu gehören Körperverletzungen, Beleidigung, Sachbeschädigungen und Volksverhetzung. Die Angaben sind vorläufig, es können Nachmeldungen folgen.


2023 zählte die Polizei 1.464 islamfeindliche Straftaten. Die Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen und hat sich mehr als verdoppelt (2022: 610 Straftaten, +140 Prozent). Rund 83 Prozent der Straftaten (1.211) waren politisch rechts motiviert. Stark zugenommen haben islamfeindliche Straftaten, die durch eine ausländische Ideologie motiviert waren (2023: 72, +620 Prozent).

Der Trend dieser gefährlichen Entwicklung für den Zusammenhalt der Gesellschaft und die Betroffenen geht also weiter und ein Ende ist nicht in Sicht. Teile der Medien und Politik treiben zudem immer weitere Keile und verschärfen diesen Umstand noch. Wo in der Vergangenheit bei solchen Zahlen zumindest symbolisch eine gewisse öffentliche Entrüstung seitens Parteien oder Medien erfolgte fällt dieses Jahr auf, dass zu diesen besorgniserregenden Zahlen beinah ausnahmslos „ohrenbetäubend“ geschwiegen wurde.




Ähnliche Artikel

» 02.09.2020 ZMD begrüßt Berufung des Unabhängigen Expertenkreis Muslimfeindlichkeit durch den Bundesinnenminister
» USA will sich gegen Hass global positionieren
» Fürsorgepflicht gegenüber den hier lebenden Muslimen vernachlässigt
» NRW will islamfeindliche Straftaten besser erfassen
» Über 22.000 rechtsextremistische Straftaten im Jahr 2019 - darunter fast 1.000 versuchte und vollzogene Gewalttaten

Wollen Sie einen
Kommentar oder Artikel dazu schreiben?
Unterstützen
Sie islam.de
Diesen Artikel bookmarken:

Twitter Facebook MySpace deli.cio.us Digg Folkd Google Bookmarks
Linkarena Mister Wong Newsvine reddit StumbleUpon Windows Live Yahoo! Bookmarks Yigg
Diesen Artikel weiterempfehlen:

Anzeige

Hintergrund/Debatte

Mein Austritt aus der CDU -Eine Entscheidung des Gewissens- Aladdin Beiersdorf-El Schallah, Stv. Vorsitzender ZMD-NRW, Stadtverordneter Sankt Augustin und ehemalige dortige Stadtverbandsvorsitzender erklärt detailliert seine Beweggründe
...mehr

Extreme bis extremistische Einstellungen in Deutschland auf dem Vormarsch mit Spiegelung in der Politik und Medien
...mehr

Langes KNA-Interview: Der neue Vorsitzende des Zentralrats der Muslime über sein Amt
...mehr

Bochum ehrt Ahmed Aweimer zum 70. Geburtstag
...mehr

Aiman Mazyek kommentiert das Verbot der Imam Ali Moschee: "Blaue Moschee - Islamisches Zentrum in Hamburg
...mehr

Alle Debattenbeiträge...

Die Pilgerfahrt

Die Pilgerfahrt (Hadj) -  exklusive Zusammenstellung Dr. Nadeem Elyas

88 Seiten mit Bildern, Hadithen, Quran Zitaten und Erläuterungen

Termine

Islamische Feiertage
Islamische Feiertage 2019 - 2027

Tv-Tipps
aktuelle Tipps zum TV-Programm

Gebetszeiten
Die Gebetszeiten zu Ihrer Stadt im Jahresplan

Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben

Marwa El-Sherbini: 1977 bis 2009