Leserbriefe |
Donnerstag, 09.02.2006 | Drucken |
Leserbriefe
Marwan Mohamad schrieb:
Karikaturenstreit: Falsche Meinung zum Holocaust
Also, egal ob es korrekt ist oder falsch ist den Propheten Muhammad als Terrorist darzustellen und abgesehen was das alles für eine Hetze darstellt, habe ich auf der BBC gehört, dass die Muslimen in Dänemark die Behauptung, dass man aus Meinungsfreiheit sagen und lassen tun kann was man will damit kritisiert, dass wenn man eine falsche Meinung zum Holocaust vertritt ins Gefängnis landet.
Auch die Meinungsfreiheit hat Ihre Grenzen, so die Muslime in Dänemark.
Dieser Ansatz ist interessant. In der Tat eifert eine Zeitung nach der anderen diese Bilder darzustellen nicht um die Meinungsfreiheit zu beweisen, sondern um den Anderen -Fremden- unter die Nase zu reiben, dass er uns nichts ankann. Das er uns ausgeliefert ist, dass man sich über ihn herziehen kann und sagen und lassen kann was man will. Und wenns ihn stört, dann kann er uns mal, denn wir haben die Meinungsfreiheit hinter die wir unsere Absichten verstecken können.
Für die Muslime ist der Prophet nicht nur unantastbar, sondern verkörpert Ihr gesamtes kollektives Bewusstsein. Die muslimische Welt ist politisch geteilt, aber die Bevölkerungen, welche von der Politik nur wenig wissen, finden sich in Glauben wieder. Ihn, den Propheten, als Terrorist darzustellen ist somit nicht lediglich ein Darstellen des Propheten als Terrorist sondern die gesamte Muslimen, und es sind einige in dieser Welt.
Mein Kollege hat mir gesagt, dass er noch nie z.B. Jesus als Karikatur mit Hakenkreuz gesehen hat nur weil die Kirche einst die Faschisten segnete. Und damit hat er Recht!
Also wir sollten reflektieren, ist es tatsächlich die Meinungsfreiheit welche wir schützen oder den Islam und die Muslime welche wir durch solche Darstellungen angreifen? Und haben wir so eine Meinungsfreiheit überhaupt, oder lediglich wenn es darum geht den bösen Muslim, die verkniffene Verschleierte, den teuflischen Imam und den gehassten Fremden darzustellen?
Wie sollen wir von den zugewanderten Muslimen erwarten sich zu integrieren ohne unsere Hand auszustrecken und sie willkommen zu heißen. Ist es gepflegtes Verhalten die höchste Symbole einer Glaubensgemeinschaft zu beleidigen? Wir hätten mehr Verständnis aufbringen müssen, anstelle davon uns an solchen Lächerlichkeiten zu beteiligen. Dies wäre ein Zeichen welches mehr Integrationswille und Loyalität bewirkt hätten als hunderte von Integrationskursen. Oder will man in Zukunft auch noch im Gesinnungstest fragen: "Was machen Sie wenn man Ihren Propheten beschimpft!"
Allerdings haben die Muslime ebenso demonstriert als vor Jahren ein Film über Jesus gedreht wurde wie er mit Maria Magdalena ein Verhältnis hatte. Muslime halten alle Propheten aller Religionen für Symbole welche über Kritik und Verunglimpfungen stehen.
Es gibt verschiedene Wege eine gemeinsame Geschichte und ein kollektives Bewusstsein für Europa zu schaffen. Diese könnte man über positive Vorbilder, Sprache, Errungenschaften, Arbeitsplätze und Menschenrechte erreichen. Über Bildung, Hilfsbereitschaft, das Vertreten von Recht und Hindern von Unrecht, die Erziehung einer produktiven Generation und dem Streben nach einer friedlichen Welt erreichen. Stattdessen haben einige sich entschlossen anstelle eine gemeinsame Kultur zu fordern und zu pflegen einen gemeinsammen Buuuu-Mann zu schaffen, den Muslimen. Und das zu jeden Preis. Es ist eine sehr traurige Angelegenheit.
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