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Montag, 22.07.2002

Leserbriefe



Bodo L.: Übergriffe der Polizei auf Moschee schrieb:



Es ist doch erstaunlich, mit welch einfachen und doch überaus wirkungsvollen Mitteln Menschen mobilisiert werden können - wie im Falle der angeblichen Stippvisite eines hochrangigen Terroristen arabischer Herkunft (aus politischer Korrektheit heraus verwende ich nicht die Bezeichnung `Islam-ist`). Bedeutet das, dass ich auf die gleiche Weise meinem persischen Nachbarn einen Streich spielen könnte, indem ich kurz mal bei der Polizei anrufen und behaupten würde, Osama Bin Laden sei bei dem und dem zum Wasserpfeiferauchen abgestiegen? Ich nehme an, dass jener große Sohn der Wüste, wenn er sich mal in `Dâru `l-Harb` umschauen und über leichtbekleidete Frauen die Nase rümpfen wollte, schlau genug wäre, sich den Bart abzurasieren und sich die Haare zu färben, oder vielleicht - da er ja genug Knete hat - sich durch Fettabsaugung oder einen ähnlichen medizinischen Eingriff seine charakteristischen Lippen etwas verkleinern lassen würde. Oder aber in das Gewand von Batmans Schwester aus dem Iran schlüpfen würde("Mullah-Tussen-Outfit`, wie ein Freund von mir das nennt), das `kleine` (eher weite) Schwarze eben.

Würde jemand MIR allerdings solch einen Streich spielen, so wäre ich mit Sicherheit genauso bedient wie verständlicherweise Inhaber (also Allah) und Nutzer jener Moschee und würde versuchen, auf Schadensersatz etwa bei eingetretener Klotür zu klagen. Ob jene Moschee im übrigen in ihrem Ruf geschädigt worden ist? Welchen Ruf hat sie denn? Ich muss zugeben, dass bei mir persönlich Moscheen seit dem 11. September einen bestenfalls neutralen Ruf genießen, und wäre persönlich dafür, V-Leute in sämtliche islamische Einrichtungen dieses Landes einzuschleusen.
Damit will ich NICHT etwa allen Moslems pauschal terroristische Umtriebe unterstellen, vielmehr dienen solche Maßnahmen im Zweifelsfalle auch dem Schutz der vielen simpel gestrickten Gemüter unter Zuwanderern aus islamischen Ländern, die aufgrund geringen Bildungsgrades nicht in der Lage sind, sich eine eigenständige Meinung zu bilden und so im geistigen Schatten der Mimbar spirituellen Rattenfängern verfallen, wie etwa dem netten ehemaligen (so hoffe ich doch) Imam der al-Quds-Moschee (so hieß sie, wenn ich mich nicht irre) in Hamburg, der solch phantastische Ideen hatte wie `Christen und Juden die Hände abzuhacken` (da hätte ich, der ich weder das eine noch das andere bin, ja nochmal Glück gehabt.. - dass solche Menschengestalten überhaupt solche Posten bekommen, lässt in dem Fall tief blicken - und falls sie in diesem Land bleiben dürfen, halte ich das für eine unverzeihliche Schwäche unseres Systems).

Wäre eine ständige Präsenz solcher V-Leute garantiert, so bräuchte man in 99,9% der Einrichtungen (so möchte ich hoffen) auf derart brachiale Interventionen des Staates nur im Falle einer tatsächlich festgestellten Bedrohung zurückgreifen. Was eine solche Observation anbelangt, so würde ich eine entsprechende Selbstverpflichtung islamischer Gemeinschaften begrüßen sowie Wachsamkeit verfassungsfeindlichen Elementen in ihren eigenen Reihen gegenüber. Dies würde der Anhebung des Rufes des Islams auch in diesem Lande mit Sicherheit förderlich sein und WESENTLICH zur Integration seiner Anhänger beitragen.

In diesem Zusammenhang frage ich mich auch, warum sich die Türkei ein Ministerium für religiöse Angelegenheiten gönnt, dass sich die in den Moscheen des Landes tätig werdenden Imame ganz genau ausguckt, während gegen die Trennung von Staat und Religion agitierende Sekten wie Milli Görüs, dort verboten sind, gerade letztere hier aber bisher nur vom Verfassungsschutz überwacht wird! Es würde Deutschland gut anstehen, nicht nur beim Verbot der PKK (deren Führer immerhin Anschläge bei uns androhte) mit der Türkei mitzuziehen, sondern auch beim Verbot nicht minder dubioser `religiöser` Gemeinschaften. Im Falle des `Kalifatsstaates` ist das Allahseidank auch geschehen, und das macht mich stolz auf diesen Rechtsstaat und optimistisch.

Reaktionen bitte an Bodo.L@owl-online.de





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