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Montag, 03.01.2005

Leserbriefe



AL. AF.: Muslime ignorieren Einladung zum Dialog - Ein Kommentar schrieb:



Wenn ein Vertreter einer Religion mit Vertretern anderen Religion ein Gespräch führen möchte, dann hat er nicht zu einem festen Termin "einzuladen", sondern einen Vorschlag zu machen. So etwas nennt man Diplomatie und ist in der Regel Aufgabe der Sekretariat. Ungeachtet dessen, sollte Herr Huber seine Terminkalender intern klären. Es ist nicht üblich, dass man über die öffentlichen Medien Termindruck auf Gesprächpartner ausübt.

Es ziemt sich nicht, sich an die Presse vorzeitig zu wenden, um negative "Vermutungen" zu streuen. Doch, wie man diese Vermutungen entnehmen kann, scheint Herr Huber mit Druckmitteln arbeiten und Politik machen zu wollen! Das scheint mir sehr unverantwortlich zu sein. Wenn es um Dialog auf höchste Ebene geht, dann ist es eine Voraussetzung, dass dieser Dialog auf gleiche Augenhöhe geführt wird.

Ob die zwei genannten deutsch-islamischen Organisationen politisch, strukturell und organisatorisch zur einer Zeit in der eine weltweite Kampagne gegen den Islam geführt wird (und insbesondere in Deutschland eine anti-islamische Stimmung herrscht!) ausreichende Souveränität genießen, ist fraglich. Schließlich sollen diese Dialog-Gespräche zu einen ernsthaften verpflichtenden Verständigungsergebnisse führen. Das heißt, die drei Herren werden keine persönliche nette Unterhaltung führen, sondern ein Prozess erst beginnen, die sich auf mehrere Jahre hinweg erstreckt und von ernsthaften Auseinandersetzungen und Hindernisbewältigungen gekennzeichnet sein wird.

Vor eines sollten sich jedoch alle Seiten hüten. Die gegensätzliche Haltung zwischen Kirchen und Regierung, was die Frage der EU-Beitritt der Türkei, darf nicht auf den Rücken der Muslime Deutschlands getragen werden! Wenn die Kirchen nun der Meinung sind, sie hätten das Recht sich massiv in der Politik einzumischen (und so das alt geltende europäische Prinzip der Trennung von Staat und Kirche außer Kraft setzen wollen!), dann sollen sie dies auch direkt mit der EU-Parlament, bzw. mit der Türkei selbst klären und nicht etwa hier über türkisch-stammenden Muslime. Die Muslime Deutschlands als politische "Geiseln" zu missbrauchen, wäre ein fataler Fehler.

Mit freundlichen Gruessen / Salam
AL. AF.


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