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Dienstag, 12.10.2004

Folgen-fuer-muslime



01.10.04 K. Klein: Entwürdigende Behandlung einer Muslima auf dem Flughafen München - in meinem eigenen Land schrieb:



Ich bin Muslima deutscher Herkunft und trage seit vielen Jahren ein Kopftuch. Im Urlaub bin ich immer mit dem Flugzeug unterwegs und habe bis jetzt keine diskriminierenden Erfahrungen mit dem Personal an den Flughäfen und in der Luft gemacht. Natürlich müssen die leidigen Kontrollen sein. Bei den Gepäck- und Personenkontrollen mit dem Scanner waren die Leute der Sicherheitskontrolle aber immer höflich und freundlich.

Doch bei meinem letzten Heimflug aus dem Urlaub am 30.09.04 musste ich bei einer Zwischenlandung in München leider das Gegenteil erleben. Eine neue Regelung sieht vor, dass alle Fluggäste in München, auch diejenigen mit einem Anschlussflug, durch die Passkontrolle und anschließend durch die allgemeine Handgepäckkontrolle gelotst werden.

Bei der obligatorischen Personenkontrolle durch den Scanner wurde ich dann vor allen Leuten in der großen Halle von der Angestellten der Sicherheitskontrolle im Befehlston aufgefordert: “Und jetzt nehmen Sie das Kopftuch ab!“ Ich war total perplex. Es hat erst mal einige Sekunden gedauert, bis mir klar wurde was die Frau eigentlich von mir wollte. Ich konnte nur entgegnen mit: „ Nein, das geht nicht!“ Daraufhin sagte mir die Frau „ Warum geht das nicht. Andere haben es auch schon vor ihnen gemacht.“ Auf mein nochmaliges „Nein, das kann ich nicht!“ sagte sie:“ Also, entweder nehmen Sie jetzt das Kopftuch hier ab oder sie müssen mit mir in einen leeren Raum gehen.“ Ich ging dann mit ihr in den Raum und nahm das Kopftuch dort vor ihr ab. Noch nicht einmal meine Handtasche mit meinen Wertsachen und Papieren durfte ich dorthin mitnehmen! Sichtlich ungeduldig wartete sie dann bis ich das Kopftuch wieder ordentlich umgebunden und festgesteckt hatte. Auf dem Rückweg fragte ich, ob die Handgepäckkontrolle bei Transitgästen mit Anschlussflügen eine neue Regel sei. Sie antwortete mir „ Ja, das muss jetzt sein wegen Leuten wie Ihnen!“ Daraufhin sagte ich dann lieber nichts mehr. Erst im Flugzeug wurde mir so richtig klar, was passiert war. Anscheinend ist es nicht nur mir so ergangen, sondern auch muslimischen Schwestern vor mir. Diese respektlose Behandlung war so entwürdigend. Ich fühlte mich behandelt wie eine Kriminelle. Und das in meinem eigenen Land!

Ich schreibe diesen Leserbrief, um Schwestern, die den Flughafen München in nächster Zeit benutzen müssen, vorzuwarnen. Dann trifft es euch nicht so unvorbereitet und ihr könnt euch schon eine passende Antwort vorher überlegen.

Außerdem wüsste ich gern, ob es anderen Schwestern vor mir tatsächlich auch so ergangen ist. Wenn das zutrifft, könnten wir uns gemeinsam über diese diskriminierende entwürdigende Behandlung beim Flughafen München beschweren.


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